Morbus Grover

Transitorische akantholytische Dermatose

Der Morbus Grover ist eine nicht genetische, gutartige Hauterkrankung, die histologisch durch Akantholyse gekennzeichnet ist. Es sind v. a. ältere, hellhäutige Männer betroffen mit sebostatischem Hauttyp. Provokationsfaktoren sind lokale Irritation, Sonnenlicht, Xerosis, vermehrtes Schwitzen und Hitze.

Meist heilen die Hautveränderungen spontan innerhalb von Wochen bis Monaten ab, aber auch jahrelange Verläufe sind möglich. Bevorzugt an Brust, Nacken und oberem Rücken finden sich disseminierte, sukkulente, nicht konfluierende Papeln und gelegentlich auch Papulovesikeln mit keratotischer oder teils krustiger Oberfläche. Der Juckreiz kann sehr stark ausgeprägt sein.

Diagnose durch Histologie

Histologisch erkennt man eine umschriebene Akantholyse mit suprabasaler oder subkornealer Spaltbildung, die meist mit einer Spongiose und Dyskeratose einhergeht. Es können vier verschiedene Typen unterschieden werden, die an andere Hauterkrankungen erinnern (Darier-Typ, spongiotischer Typ, Hailey-Hailey-Typ und Pemphigus-Typ).

Diagnose durch Dermatoskopie

Mit Betonung des Rumpfes erkennt man disseminierte, einzeln stehende rötlich-gelbliche Papeln und Papulovesikeln teils mit Hyperkeratose. Die Hyperkeratose ist besonders gut dermatoskopisch anhand der weisslich-gelblichen, fest haftenden Schuppungen zu erkennen. Ein Blick durch das Dermatoskop reicht meist, um den Morbus Grover auch von anderen juckenden Hauterkrankungen zu unterscheiden, z. B. einem Exsikkationsekzem, das sich ebenfalls häufig bei älteren Männern findet.

Therapie

Lokal können pflegende Lotionen angewandt werden wie z. B. Lotio alba. Kurzfristig sind auch kortisonhaltige Cremes möglich.

Als zusätzliche Therapie hat sich eine innerliche Therapie mit Antihistaminika über 1-2 Wochen bewährt. Bei quälendem Pruritus kann eine PUVA-Therapie oder UVB/UVA-Bestrahlung durchgeführt werden. Systemisch stehen auch Glukokortikoide zur Verfügung.

In äußerst therapieresistenten Fällen wurde über Therapieversuche mit Vitamin A-Säure Derivaten wie Isotretinoin berichtet.